Themenabend bei Dagmar, Meine Grenzen erkennen und akzeptieren
Der Donnerstagabend ist in seiner Fülle hier kaum darstellbar. Aus diesem Grunde konzentriere ich mich auf zwei Punkte die mir wesentlich erscheinen. Zu Beginn des Abends haben wir in einem kleinen Test unserer realen Grenzen kennengelernt. Versehen mit einem Stück Seil, mit dem wir unsere Grenzen aufzeigen konnten, haben wir jeweils den Abstand zu unserem Standpunkt so gewählt, dass wir uns in unserer Vorstellung wohlfühlen konnten. Wir haben unsere körperliche Außengrenze gesetzt. Diese Grenze darf niemand überschreiten, sonst fühle ich mich bedrängt. Andere Teilnehmer durften auf uns zugehen, bis wir durch ein lautes Stop ihn am weitergehen hindern konnten. Erstaunlich war, das jeder für sich einen unterschiedlich großen Kreis zog, einen engen oder einen sehr großen um seine gefühlte Grenze aufzuzeigen. Dann kam der Test, ob wir unsere eigenen Grenzen durch den Ruf Stop auch vertreten konnten. Das Ergebnis, der eine schrie schon vorzeitig halt der andere brachte keinen Ton oder zu spät heraus und wurde fast angerannt.
Schon hier sahen wir, dass es sehr schwierig ist, die eigenen Positionen entsprechend zu vermitteln, so dass mein Gegenüber das auch erkennen kann. Und uns wurde klar, dass es davon abhängt, in wie weit ich meine Grenzen nach außen vertrete, damit diese Grenzen auch von anderen akzeptiert und eingehalten werden können. Das wiederum bedingt, dass wir die eigenen Grenzen die wir persönlich für uns setzten auch kennen. Kennen wir diese Grenzen nicht, können wir sie nicht vermitteln. Dann entsteht der Eindruck, dass wir unklar sind, keine Position vertreten und dem anderen allen Raum, auch zum Übergriff öffnen.
Dies wenige lässt ahnen, dass Grenzen kennen bei sich und bei anderen mehr ist als nur Linien zu ziehen, die man übertreten kann oder vor denen man zurückschreckt. Grenzen sind ein Stück Lebensqualität.
Nach der Darstellung der verschiedenen Arten der Grenzen denen wir begegnen, die wir haben oder auch nicht, wurde die Schwierigkeit des Umgangs mit diesen Grenzen besprochen. Die größte Schwierigkeit, die uns tangiert und die wir gerne loslassen wollten, hat dann jeder für sich selbst mitgenommen in eine Meditation. Diese Meditation zeigte die Möglichkeit auf, durch das geistige vor sich hin stellen eines Grenzkonflikts, und die dann folgende Weise des Umgangs mit ihm in der Meditation, zu einer Lösung führen konnte.
Mit diesem Wissen von Grenzen umzugehen erzeugte doch die Erkenntnis, dass es an uns liegt nicht nur Grenzen zu setzen, sondern auch uns in den eigenen Grenzen wohl zu fühlen und uns selbst von permanenten Grenzübertretungen zu schützen und zu distanzieren.
Es war ein schöner Abend mit viel Erkenntnis zum Thema eigenes Handeln und den eigenen Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen, in Beziehungen oder im Alltag, im täglichen Leben.
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