Ja die Tage vergehen, oft ohne dass wir in den Raum der Kommunikation treten und dem wichtigsten beiwohnen, dass wir Leben und Beziehung nennen. Ohne diesen Raum gibt es den Rest allerdings auch nicht. Das merken wir in unserer Geschäftigkeit nicht und da die Ordnung der Dinge, im Bereich unseres Geistes schlicht fehlt, wundern wir uns wo Die Zeit bleibt, die ohne uns mitzunehmen bereits weiter ist und uns am Bahnsteig der Endlichkeit zurückgelassen hat.
So zumindest fühle ich das Entgleiten der Kontinuität des Lebens, wenn wahrnehme, wie wenig ich von allem was um mich herum geschieht mitbekomme. Da drängt sich die Frage auf, reicht mein Aufnahmevermögen nicht aus oder bin ich durch andere Dinge abgelenkt? Oder kann ich durch den Zustand von Verwirrung, hervorgerufen von fehlender Ordnung in meiner Aufmerksamkeit, vieles nicht mitbekommen?
Zunächst was ist Ordnung. Ohne dass ich diese Frage für mich kläre, kann ich nicht über fehlende oder vorhandene Ordnung zu einer Antwort kommen. Dabei geht es nicht um ein Urteil über unser Inneres, auch sehe ich in dem Wort Ordnung nicht ein Einreihen von Vorgängen in einen kontinuierlichen Ablauf. Ordnung die im inneren meines Geistes ist, darf nicht von mir selbst gemacht sein. Denn dann ist sie ein Produkt meines Denkens und somit ein Instrument meiner Ablehnung oder meines hingezogen seins. Ordnung muss das sein, was im gesamten Universum vorhanden sein muss. Ohne diese Ordnung, würde nichts miteinander in Beziehung stehen. Ohne Ordnung würde Chaos, Konfrontation und Zerstörung im Nichts enden. Ordnung ist in allem zu erkennen und Ordnung trägt die Abläufe des Lebens und der Schöpfung. Die Schöpfung, in der Tod, Zerstörung und Neubeginn ebenso anwesend sind wie die Liebe ihre begleitende Anwesenheit in der Schöpfung spüren lässt, wäre nicht der Schoß aus dem alles Leben entsteht und in den alles zurückkehrt, wenn dem nicht Ordnung zugrunde liegen würde. Es geht mir nicht um die Benennung von Ordnung, was Ordnung ist, es gilt sie verstehen.
Es sieht schwierig aus, diese Ordnung, die wir nur Wahrnehmen können, deren Konsequenz, Härte und Ernst unser Verstand ablehnt, in uns zu finden und zu leben. Schwierig ist es allerdings nur dann, wenn wir eben mit unserem Intellekt versuchen dieser Ordnung zu begegnen. Das Gefühl des richtigen oder des falschen ist ein Gefühl des Bewusstseins, das dieses aus seinen gespeicherten Erfahrungen in ein Urteil als richtig oder falsch meißelt. Mit einem Urteil kann ich Ordnung nicht Wahrnehmen und ich kann mich auch nicht mit Urteilen in ihr orten.
Der erste Schritt in Richtung der inneren Ordnung ist das Erkennen, dass ich laufend Urteile, das mein Bewusstsein über alles ein bereits gefasstes Urteil in das Denken hineinlegt. Wenn ich diese Tatsache, den Vorgang und die Konsequenz dieser Bewegung anschaue, immer anschaue wenn ich sie Wahrnehme, ist die Wahrnehmung auf dem Weg in die Tiefe meines Inneren. In der Beobachtung und in der eigenen Konfrontation mit diesem laufenden Urteilen, fällt diese Bewegung des Bewusstseins aus der Kontinuität des Denkvorganges heraus. Der Gedanke, den ich mit meiner Wahrnehmung erfasse, kann sich in dem Licht der Wahrnehmung nicht halten. Gedanken sind lichtscheu. Sie gehen, rennen davon wenn wir sie achtsam Wahrnehmen. Wahrnehmen mit ihrer Konsequenz, die sie für uns haben. Eine Konsequenz ist die der Nichtanwesenheit, des nicht offen seins, für eine Wahrnehmung, in der mir das Hier und Jetzt oder eine Tatsache begegnet. Noch einmal, das Urteilen verhindert die Wahrnehmung, das Sehen von dem was geschieht. Urteile lassen uns wie Monde um das Bewusstsein kreisen, weil ich ja weiß oder glaube zu wissen, was vor sich geht und mit diesem Wissen, lehne ich selbst die Gegenwart und ihre Tatsachen ab.
|