Bescherung hatten wir ja, in meinem ganzen Leben erinnere ich nicht einer solchen Freude und Ergriffenheit eines Kindes teilhaftig gewesen zu sein. Es mag an den Jahren liegen, an der Überschaubarkeit meines Lebens, die mir die Herzen meiner Begegnungen öffnet. Von mir kommt kaum noch etwas, das ich tun kann, das ich bewege. Alles um mich herum bewegt sich, lässt mich sehen, wie freudig, wie schwierig, wie dramatisch jede einzelne Existenz kämpft um sich selbst zu sehen, sich zu fühlen, aufgenommen zu sein im Ganzen.
Dieser Kampf findet einen von vielen Höhepunkten jedes Jahr im Weihnachtsfest, in der Familie, in der Kirche, ja vor allem im Inneren jedes Menschen statt. Einzig die Kinder sind noch etwas mit allem verbunden, nicht jedes Band ist zerrissen. Ich sehe das Problem nicht im zerrissenen Band, viele Beziehungen müssen enden, da wo sie hinderlich oder zerstörerisch werden für das Leben. Das was wir verlernen, was uns niemand sagt, was wir nicht vorgelebt bekommen, ist der Aufbau von Neuem, neuen, wirklich neuen, anderen Beziehungen zum Du und zu mir selbst. Wie verharren in der ersten Zerstörung, ohne je wieder das Andere oder mich selbst zu finden. In diesem unseligen Tun lehren, helfen wir unseren Kindern es selbst genauso zu machen.
Leben hilft sich selbst. Das wissen wir, das sehen wir in der Natur, in allem um uns herum. Lassen wir es zu, kann etwas Neues
beginnen. Nur wenn wir es zulassen kann etwas beginnen.
Das heißt nicht, die Hände in den Schoß legen, nein Anwesend müssen wir bleiben so lange es geht, da sein um zu lassen, um zu zulassen, um Stein des Anstoßes zu sein, letztlich um zu hüten.
Das Hüten feiern wir Weihnachten. Die Unschuld können wir wohl nicht mehr hüten, auch nicht die der Kinder, sich hüten Maßstab zu sein können wir schon. Dabei finden wir vielleicht einen Eckstein mit dem alles beginnt. In diesem Beginnen liebt nicht der Zauber wie Hesse sagt, in diesem Anfang ist das Leben selbst zugegen, nicht unsere Romantik.
Wenn das Denken schweigt, schweigt die Zeit, ist Ewigkeit....
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