Aus der Sicht des gepeinigten Geistes, dem Schauen der Dunkelheit
Alles Vertrauen in die Zukunft, in die Menschen, in das Leben, auf Gott, auf das Gute, auf Hilfe, auf ein Leben nach dem Tod, habe ich verloren, Vertrauen –das was es für mich immer war- ist keins mehr da.
Das erscheint auf den ersten Blick traurig.
Alles Vertrauen in etwas oder auf etwas also begründetes Vertrauen zu verlieren bringt Leben an den Rand des Abgrundes.
Kann ich Leben ohne Vertrauen, ohne diese Hilfe zu spüren, ertragen?
Das Vertrauen ist ein Konstrukt des Gehirns. Gebildet oder verkümmert durch die Entwicklung des Menschen von Geburt an. Ein Produkt der Erfahrung die ein Mensch macht. Vertrauen ist im menschlichen Leben für jede Beziehung des Menschen notwendig. Der Mensch benötigt Vertrauen um psychisch stabil zu bleiben.
Eng verbunden mit Vertrauen ist Hoffnung auf und in das Leben usw.. Hoffnung ist ebenfalls ein Konstrukt. Sie wird gebraucht, um zwischen einer nicht erreichten oder erreichbaren Illusion und dem tatsächlichen, der Tatsache zu vermitteln. Mit der Hoffnung kann der Mensch aus der Differenz zwischen dem was ist, der Tatsache und der von seinem Gehirn konstruierten Illusion, dem was sein sollte, was er sich wünscht, vermitteln. Mit Hoffnung auf etwas kann der entstandene Konflikt zwischen Hoffnung und dem was ist, was ich nicht mag ausgehalten werden.
In den meisten Fällen habe ich Vertrauen und Hoffnung zur Befriedung meines Inneren eingesetzt, zur Flucht vor der Realität und dem Unbehagen. Da wo das nicht der Fall ist, zeigt sich bereits das Andere, nicht wahrnehmbare.
Vertrauen wie ich es heute lebe…
Das Vertrauen, das kein Konstrukt ist, Vertrauen das keinen Grund in etwas hat, ist das Vertrauen welches als Haltung wahrgenommen wird. Dieses Vertrauen sehe ich frei von jeder Vorstellung und Nutzbarkeit. Vertrauen wie ich es erfahre, ist nicht erlernbar, dieses Vertrauen ist nicht erreichbar durch das Verlangen oder eine andere Bewegung meines Gehirns.
Dieses Vertrauen ist nur da wahrzunehmen, wo keine Vorstellungen, wo keine Illusionen sind, wo es kein „so sollte es sein“ ist, wo keine Hoffnung auf etwas bleibt, wo es keine Muster gibt.
Wo sich Freiheit zeigt, kann Vertrauen sich zeigen.
Vertrauen und Freiheit sind vollkommen eines, indem das Eine im Anderen aufgeht. Diese Sicht auf das Eine ist nicht eine Frage des Intellekts, es ist überhaupt keine Frage. Freiheit so wie Vertrauen ist ein im Menschen entstehender Prozess der Verschmelzung, des Eines sein mit dem Selbst.
In diesem Einen kann Vertrauen und Freiheit nicht voneinander getrennt betrachtet werden. Es kann nicht vom Menschen benutzt werden und nicht erwartet werden, es ist da als Zustand des Geistes des Inneren, des Selbst……..
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